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Businessplan für Freiberufler

In der Phase der Existenzgründung kann ein wohlformulierter und aussagekräftiger Businessplan insbesondere Freiberufler den Rücken stärken und ihnen helfen genaue Zielvorgaben abzustecken. Zum einen hilft er dabei potenzielle Finanzgeber – sei es ein Bankinstitut, die Arbeitsagentur oder private Investoren – von der eigenen Idee zu überzeugen. Zum anderen ist man als Freiberufler gezwungen, selbst über die Erfolgschancen und möglichen Stolperfallen seines Projekts nachzudenken, um somit gegebenenfalls erste Korrekturen vorzunehmen.

Die Persönlichkeit steht im Vordergrund

Ausgangspunkt eines jeden Businessplans ist die Geschäftsidee, um die man sein Unternehmen herum aufbauen möchte. Man sollte sie so klar und eindeutig wie möglich vorstellen, sodass auch Fachfremde, was potenzielle Investoren oft sind, sie verstehen und nachvollziehen können. Zur Darstellung gehört außerdem das Ausloten des Geschäftspotenzials. Welchen Nutzen bietet diese Idee für Kunden? Worin liegt der Mehrwert? Und wie sieht die Konkurrenzsituation in diesem Bereich aus? Gibt es eine gesteigerte Nachfrage?

Ein Businessplan für Freiberufler unterscheidet sich demnach von seiner Intention, also der Darstellung der eigenen Geschäftsidee mit Potenzialen und Risiken, nicht von einem herkömmlichen Businessplan für größere Unternehmen. Dennoch gibt es einige Unterschiede in der Ausführung.

Zum einen steht bei Freelancern die eigene Persönlichkeit im Vordergrund. Aus diesem Grund sollte unbedingt ein Absatz im Businessplan der eigenen Person mit ihren Stärken gewidmet sein. Dies ist nötig, um Geschäftspartner und Geldgeber davon zu überzeugen, dass man selbst den Willen, die Kraft und die nötige Kompetenz für dieses Vorhaben besitzt. Gerade freiberufliche Ärzte, Architekten oder Anwälte müssen ihre Fachkenntnis nachweisen und entsprechende Belege wie die Mitgliedschaft in einer berufsspezifischen Kammer sollten unbedingt dem Businessplan beigelegt werden.

Auch Freiberufler dürfen werben

Selbst wenn man sich gerade erst in der Phase der Gründung befindet und noch versucht sein Geschäftspotenzial auszuloten, sollte man sich auch als Freiberufler schon Gedanken darüber machen, wie die eigene Zielgruppe aussieht. Wer soll die Dienstleistungen und Produkte, die man anzubieten hat, buchen und kaufen? Denn danach richten sich auch Marketingansätze und -überlegungen, die ebenfalls im Businessplan untergebracht werden müssen. Aus diesem Grund sollten Freiberufler einige Seiten zum einen der angedachten Zielgruppe und der darauf zugeschnittenen Werbemaßnahmen widmen.

Das wichtigste Element im Businessplan: die Finanzierung

Den wohl wichtigsten und größten Teil im Businessplan sollte die Finanzplanung einnehmen, da Investoren wissen wollen wie die Gründer mit dem Geld agieren werden, wie schnell Umsätze generiert werden können und wie hoch diese ausfallen. Ein zentraler Aspekt liegt dabei in der Ermittlung des eigenen Stundensatzes, da Freiberufler ihre Leistungen in der Regel nach einem solchen abrechnen. Um diesen zu kalkulieren, benötigt man folgende Angaben:

Anhand dieser Daten kann man nun den eigenen Satz ermitteln, den man seinen Kunden präsentieren möchte. Dabei gilt es zu beachten, dass in die Arbeitsstunden auch die Zeiten für Buchhaltung und Marketing einfließen müssen und dass man nicht 365 Tage im Jahr bei voller Auslastung arbeiten geht. Das heißt man muss die Stunden abzüglich der Wochenenden, Krankheitsausfälle sowie Urlaubszeiten berechnen.

Marketingkosten gehören ebenfalls in den Finanzplan

Weiterhin darf bei der Aufstellung des Finanzplans der Posten Marketing nicht vergessen werden. Zum einen zählen dazu die Kosten für das Offline Marketing, denn nötige Werbeutensilien wie Visitenkarten, Broschüren, Flyer und andere Drucksachen müssen bezahlt werden. Für die Berechnungen im Businessplan kann man die Durchschnittshonorare gemäß dem Bund Deutscher Grafiker als Grundlage verwenden. Insgesamt kann man bei einer kompletten Geschäftsausstattung mit einem finanziellen Einsatz von 2.900 € bis 4.100 € rechnen. Bei Bedarf sollten auch Anzeigen-, TV- und Radiowerbung anhand der Angaben der jeweiligen Anbieter schon mitbedacht werden.

Viele Freiberufler beginnen mit Marketingmaßnahmen im Internet, da sie der Glaube antreibt, dass man dort kostenlos Werbung machen könne. Dem ist nicht immer so. Zwar gibt es Plattformen, die mit dem Pay-per-Click-System arbeiten, und man nur zahlt, wenn die eigene Werbung angeklickt wurde. Aber allein für die eigene Homepage, den Social Media Auftritt oder Bannerwerbung muss man mit Kosten für Grafiker, Software oder Servergebühren einrechnen.

Geschäftsausstattung, Büroräume und Arbeitsmittel

Logischerweise gehören in den Finanzierungsplan auch die Investitionen, die nötig sind um sein Geschäft betreiben zu können. Bei Freiberuflern handelt es sich beispielsweise um Mietkosten für das eigene Büro, die Ausstattung dessen und die benötigten Arbeitsmittel wie ein funktionsfähiger PC mit Internetanschluss und der benötigten Hard- und Software. Auch diese Posten müssen mit aufgeführt werden und in die Berechnung des benötigten Umsatzes miteinfließen.

Nicht zu unterschätzen: die Präsentation

Egal wie gut die Texte geschrieben und die Inhalte formuliert sind, wird der Businessplan nicht ansprechend präsentiert, wird ihn sich wohl kaum ein Investor durchlesen. Angehende Selbstständige müssen durch und durch professionell wirken, was schon beim Druck des Plans beginnt. Dieser sollte nicht aus einer losen Blattsammlung bestehen, sondern fachgerecht gebunden sein. Dafür bietet sich die Spiral- oder Buchbindung an.

Lange Fließtexte führen nur selten zum gewünschten Ziel, da der Leser schnell ermüdet und die darin enthaltenen Fakten nur schwer erfassen kann. Eine klare Strukturierung mithilfe von Überschriften, Inhaltsverzeichnissen, Aufzählungen oder Tabellen hilft dabei die Aufmerksamkeit aufrechtzuerhalten. Wichtige Inhalte und Daten sollten zudem immer noch einmal grafisch aufgegriffen und dargestellt werden, um zum Verständnis beizutragen.

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