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Marktstudie: Arbeitszeiten als Freiberufler

Im Februar 2014 hatten wir 8.489 Abonnenten des SOLCOM Online Magazins gebeten, an der Marktstudie „Arbeitszeiten als Freiberufler“ teilzunehmen. Dazu wollten wir unter anderem wissen, wie viele Wochenstunden und Tage sie als Freiberufler arbeiten und welchen Stressfaktoren sie ausgesetzt sind.
Hier möchten wir Ihnen die Ergebnisse aus der Auswertung von 519 Teilnehmern vorstellen.

Kernaussagen

Lange Arbeitszeiten

Vier von fünf der befragten Freiberufler arbeitet mehr als 40 Stunden die Woche und fast jeder Zehnte sogar mehr als 60. Dabei verteilt sich die Arbeitszeit für fast zwei Drittel der Teilnehmer auf fünf Arbeitstage pro Woche, ein Viertel arbeitet mehr als diese. Dies wirkt sich auch auf die verfügbaren Urlaubstage aus: so hatten die Hälfte im Durchschnitt der letzten Jahre weniger als 20 Tage Urlaub, ein Fünftel hatte mehr als 30 Tage frei.
Aus diesen Punkten ergibt sich auch, dass nur jeder Zwanzigste der Ansicht ist, weniger als Festangestellte zu arbeiten.

Viele Stressfaktoren

Zwei Drittel der Teilnehmer arbeiten hauptsächlich oder teilweise im Team. Dabei fühlen sich Vier von Zehn in ihrer freiberuflichen Tätigkeit mehr Stress ausgesetzt als in einer Festanstellung, ein Viertel hingegen empfindet weniger Stress. Worauf dies beruht, wird an der letzten Frage deutlich: mehr als die Hälfte der Befragten sieht die unsichere Zukunft als größten Stressfaktor bei der freiberuflichen Tätigkeit, gefolgt von hohen administrativen und bürokratischen Aufwänden sowie der Reisetätigkeit.

1. Arbeiten Sie in Ihrer freiberuflichen Tätigkeit hauptsächlich allein oder im Team?

Bei dieser Frage ergibt sich ein recht ausgeglichenes Bild. Zwar arbeitet eine Mehrheit von 40,7 Prozent der Umfrageteilnehmer hauptsächlich im Team, doch mit 34,1 Prozent ist nur ein unwesentlich kleinerer Anteil überwiegend auf sich gestellt und ein Viertel der Befragten hingegen zu gleichen Teilen allein oder im Team tätig.

2. Wie viele Wochenstunden arbeiten Sie durchschnittlich als Freiberufler?

Mit 50,5 Prozent ist die Hälfte der Teilnehmer zwischen 40 und 50 Stunden pro Woche beschäftigt. 19,8 Prozent arbeiten zwischen 50 und 60 Stunden und 8,3 Prozent sogar mehr als 60 Stunden die Woche. Weniger als die klassische 40-Stunden-Woche ist etwa ein Fünftel tätig, jedoch nur 2,3 Prozent mit weniger als 30 Stunden.

3. Wie viele Tage pro Woche arbeiten Sie?

Nur 0,6 Prozent der Befragten Freiberufler arbeitet weniger als vier Tage, 3,7 Prozent tun dies an allen sieben Tagen der Woche. 61,1 Prozent haben wie die Mehrheit der Arbeitnehmer eine reguläre Fünftagewoche. Ergänzend gaben 13,9 Prozent an genau vier und 20,8 Prozent an sechs Tagen die Woche beruflich tätig zu sein.

4. Wie viele Urlaubstage hatten Sie durchschnittlich die letzten Jahre?

28,3 Prozent der Befragten hatte wie ein regulärer Arbeitnehmer durchschnittlich zwischen 20 und 30 Tage Urlaub im Jahr. Bei der Mehrheit von 36,4 Prozent lag die Anzahl allerdings nur zwischen 10 und 20 Tagen und bei 13,5 Prozent sogar bei weniger als zehn. 21,8 Prozent nutzten ihre Flexibilität als Freiberufler und hatten im Durchschnitt der letzten Jahre mehr als 30 Tage Urlaub.

5. Haben Sie das Gefühl, im Projekt mehr als festangestellte Mitarbeiter zu arbeiten?

Die Antworten auf diese Frage ergeben ein klares Bild: 70,1 Prozent der befragten Freiberufler gaben an, mehr als festangestellte Mitarbeiter im Projekt zu arbeiten, davon 34,3 Prozent sogar deutlich mehr. Dagegen sind nur 6,4 Prozent der Meinung, weniger zu arbeiten. Knapp ein Viertel der Teilnehmer sieht bei den Arbeitszeiten keinen Unterschied zwischen Freiberuflern und Festangestellten.

6. Fühlen Sie sich in Ihrer Tätigkeit als Freiberufler höherem Stress ausgesetzt als in einer Festanstellung?

42,6 Prozent der Umfrageteilnehmer sehen sich bei der freiberufliche Tätigkeit höherem Stress ausgesetzt, als in einer Festanstellung, 22,9 Prozent sogar deutlich mehr. Mit kumuliert 25,7 Prozent hingegen empfindet ein Viertel ihre Arbeit als weniger stressig. Für 31,8 Prozent gibt es aus ihrer Erfahrung heraus keinen Unterschied zwischen freiberuflicher Tätigkeit und Festanstellung beim Thema Stress.

7. Was sind die größten Stressfaktoren in Ihrer freiberuflichen Tätigkeit? (Mehrfachnennungen möglich)

Mit 52,8 Prozent ist die unsichere Zukunft der größte Stressfaktor. An zweiter und dritter Stelle sehen die Teilnehmer der Umfrage den administrativen und bürokratische Aufwand sowie die erforderliche Reisetätigkeit, welche mit einer freiberuflichen Tätigkeit einhergehen. Mit etwas Abstand folgen mit 32,2 Prozent die wenige Freizeit und mit 29,1 Prozent der Kostendruck. Die ständige Weiterbildungsnotwendigkeit und die Arbeitszeiten spielen mit 16,8 Prozent beziehungsweise 16,2 Prozent nur eine untergeordnete Rolle bei den Stressfaktoren.
Die Möglichkeit, Freitextantworten zu hinterlegen, wurde lediglich marginal genutzt und wird aus diesem Grund nicht gesondert ausgeführt.

Die Layoutversion dieser Marktstudie können Sie direkt mit Klick über untenstehendes Bild aufrufen. Weitere detaillierte Marktstudien der SOLCOM GmbH finden Sie als pdf-Dokument auch zum Download unter http://www.solcom.de/de/download_marktstudien.aspx.

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