SOLCOM Freiberufler Blog

SOLCOM Marktstudie: Aus- und Weiterbildung bei Freiberuflern

Im Rahmen eines Projektes führte SOLCOM gemeinsam mit der ESB Business School – Reutlingen University eine Markstudie zum Thema „Aus- und Weiterbildung bei Freiberuflern“ durch.
Daher hatten wir im November 2014 8.744 Abonnenten des SOLCOM Online Magazins gebeten, an der zugehörigen Umfrage teilzunehmen. Dazu wollten wir unter anderem wissen, in welcher Form und welchem Umfang Freiberufler Weiterbildungsmöglichkeiten nutzen und wie sie deren Potential einschätzen. Hier möchten wir Ihnen die Ergebnisse aus der Auswertung von 604 Teilnehmern vorstellen.

Kernaussagen

Flexibilität und ein guter Mix an Eigenschaften

Die Befragung ergibt ein überwiegend einheitliches Bild von wichtigen Eigenschaften in der Freiberuflichkeit: Flexibilität, Disziplin und Soft Skills werden von den Befragten als besonders bedeutsam erachtet. Zusätzlich bezeichnet eine klare Mehrheit Arbeitserfahrung als wertvolle Qualifikation.
Diese Ergebnisse schlagen sich auch in der Art der bevorzugten Weiterbildung wieder, da ca. 85 Prozent der Beteiligten unter anderem Weiterbildung im eigenen Fachbereich als sinnvoll beurteilen.

Weiterbildung findet regelmäßig statt

Die Ergebnisse der Befragung zeigen, dass Weiterbildungen für Freiberufler generell sehr wichtig sind. Mit durchschnittlich sieben Weiterbildungstagen pro Jahr, sowohl kostenpflichtig, als auch kostenlos, nutzen die Befragten das Angebot an Weiterbildungen ausgiebig.
Man kann außerdem feststellen, dass die überwiegende Mehrheit der Teilnehmer mit dem Weiterbildungsangebot zufrieden ist. Fraglich ist hierbei lediglich der Kosten-Nutzen Faktor von Weiterbildungen, bei welchem jedoch die Tendenz zu einer positiven Auswirkung auf Nutzen besteht.

1. Sind Sie gerne Freiberufler?

Mit über 95 Prozent positiver Antworten ist die Mehrheit der Befragten gerne Freiberufler. Nur 4,8 Prozent verneinten dies.

2. Aus welchem Fachbereich kommen Sie?

Über die Hälfte der Befragten Freiberufler kommen aus dem IT-Bereich. Trotzdem kommt ein weiteres Viertel aus dem Ingenieurwesen, sowie knapp 12 Prozent aus den Wirtschaftswissenschaften.

3. Welchen Ausbildungsweg sind Sie gegangen? (Mehrfachnennungen möglich)

Mit jeweils zwischen 35 und 40 Prozent sind Ausbildung, Fachhochschule und Universität gleich stark vertreten. Die Hochschulreife ist hier lediglich als Baustein für einen späteren Eintritt in die Universität zu verstehen. Auffällig ist jedoch, dass lediglich 2 Prozent der Befragten ein Duales Studium absolviert hat, 3,3 Prozent hingegen haben keinen Abschluss.

4. Welches ist ihr höchster Abschluss?

Mit 51,2 Prozent der Stimmen hat die Mehrheit der Befragten ein Diplom als Abschluss. Weitere 12 Prozent gaben an, eine höhere Berufsbildung, zum Beispiel an einer Berufsakademie, erworben zu haben. Mit jeweils weniger als 5 Prozent scheinen Bachelor, Magister, Master, Staatsexamen und MBA als mögliche Abschlüsse von geringer Bedeutung zu sein. Dies ist jedoch zum Teil der Tatsache geschuldet, dass die Umstellung in der Studienlandschaft von Diplom auf Bachelor/Master erst vor ein paar Jahren geschehen ist. Keiner der Befragten gab an, über gar keinen Abschluss zur Verfügung.

5. Welche der folgenden Eigenschaften erachten Sie in der Freiberuflichkeit als besonders wichtig? (Maximal 3 Antworten)

Flexibilität wird mit 52,8 Prozent als wichtigste Eigenschaft in der Freiberuflichkeit eingeordnet. Darauf folgen Disziplin, Soft Skills, Eigenmotivation, Selbstbewusstsein und Durchhaltevermögen mit knappen Abständen. Kreativität fällt als einzige Eigenschaft schwächer aus. Anhand der Ergebnisse zeigt sich, dass eine Mischung aus verschiedenen Eigenschaften in der Freiberuflichkeit relevant ist, eine Antwort, die auch bei den Freitextantworten unter „Sonstiges“ häufiger genannt wurde.

6. Welche der folgenden Qualifikationen / Aspekte erachten Sie in der Freiberuflichkeit als besonders wichtig? (Maximal 2 Antworten)

Bei dieser Frage kristallisiert sich Arbeitserfahrung mit als besonders wichtige Qualifikation heraus. Knapp jeder Neunte wählte dies mit einer der beiden Stimmen. Des Weiteren empfinden Freiberufler sowohl Professionelle Netzwerke, Weiter- und Fortbildungen, als auch eine Spezialisierung als bedeutsam. Bei den Freitextantworten unter „Sonstiges“ wurde zudem eine schnelle Auffassungsgabe als wichtige Qualifikation genannt.

7. Bilden Sie sich regelmäßig weiter?

Die Ergebnisse zeigen, dass nur ein sehr geringer Teil der Freiberufler (ca. 10 Prozent) keine Weiterbildungsangebote nutzt. 16,2 Prozent der Befragten nutzen kostenpflichtige, 21,7 Prozent hingegen bevorzugen frei zugängliche Angebote. Die Mehrheit (52,3 Prozent) der Befragten kombinieren jedoch beide Möglichkeiten für ihre Weiterbildung.

8. Wie viele Weiterbildungen nutzen Sie pro Jahr?

Mit 69,7 Prozent nutzt die große Mehrheit der Freiberufler 1 bis 3 Weiterbildungen pro Jahr. Etwas mehr als jeder Zehnte nutzt dagegen überhaupt keine Weiterbildungen. Nur ein sehr geringer Teil (3,8 Prozent) bildet sich sehr häufig (mehr als 6 Mal) pro Jahr weiter. 4-6 Weiterbildungen nutzen pro Jahr hingegen 14,7 Prozent.

9. Wie viel Zeit verwenden Sie für Weiterbildungsmöglichkeiten (Tage pro Jahr)? Ein Weiterbildungstag entspricht ca. 8 Stunden.

Die Antworten korrespondieren mit den Ergebnissen vorheriger Fragen. So gaben nur 5,5 Prozent aller Befragten an, weniger als einen Tag im Jahr für Weiterbildungen aufzuwenden. Kumuliert 94,5 Prozent der Befragten nutzen hingegen einen oder mehr Tage für Weiterbildungen im Jahr. 15,9 Prozent sogar an mehr zwölf Tagen im Jahr.

10. Welche Art der Weiterbildung (Kurse) nutzen Sie? Mehrfachnennungen möglich.

Mit 84,6 Prozent der Befragten hat der Großteil angegeben, sich vor allem im jeweiligen Fachbereich weiterzubilden. Für 40,4 Prozent der Umfrageteilnehmer ist die Entwicklung von Soft-Skills wichtig, während nur etwa jeder zehnte Seminare über Selbstständigkeit besucht, 17,4 Prozent bilden sich in Fremdsprachen weiter.

11. Wie wichtig ist Ihnen Weiterbildung persönlich? Bewerten Sie auf einer Skala von 1 – 6 (1 = gänzlich unwichtig; 6 = überaus wichtig).

Kumuliert 87,2 Prozent der Befragten bewerten Weiterbildung als eher wichtig denn unwichtig. Durchschnittlich wird das Thema Weiterbildung von den Teilnehmern der Studie mit 4,7 von 6 Punkten als wichtig erachtet. Das deckt sich auch mit den Ergebnissen der vorherigen Fragen.

12. Ist das Angebot für Weiterbildungen in Ihrem Bereich ausreichend? Bewerten Sie auf einer Skala von 1 – 6 (1 = ganz und gar nicht; 6 = vollkommen)

Bei dieser Frage geht die Tendenz eindeutig in die positive Richtung. Nur 3,0 Prozent empfinden das Angebot für ganz und gar nicht ausreichend, während 17,4 Prozent vollkommen zufrieden sind. Mit zusammengenommen 54,5 Prozent gab über die Hälfte der Befragten mit vier oder fünf Punkten positive Rückmeldung zu den Angeboten.

13. Wie schätzen Sie den Kosten–Nutzen–Faktor von Weiterbildungen im Durchschnitt betrachtet ein? Bewerten Sie auf einer Skala von 1 – 6 (1 = ist das Geld überhaupt nicht wert; 6 = ist das Geld definitiv wert).

Der Kosten-Nutzen-Faktor von Weiterbildungen wird mit einem Durchschnittswert von 3,9 Punkten als eher positiv eingestuft. Hierbei bewerteten 7,1 Prozent diesen sogar als extrem positiv, lediglich 2,0 Prozent als sehr gering.

14. Zahlen sich Ihre Weiterbildungen (Zertifikate) Ihrer Meinung nach generell bei der Auftragssuche aus? Bewerten Sie auf einer Skala von 1 – 6 (1 = überhaupt keine Auswirkung; 6 = große Auswirkung).

Mit einer durchschnittlichen Bewertung von 3,5 Punkten ist aus der Umfrage zu erkennen, dass sich Weiterbildung und dadurch erworbene Zertifikate nicht signifikant auf die Auftragssuche auswirken. 5,6 Prozent gaben sogar an, dass dies gar keine Auswirkungen hat, für 6,1 Prozent hat dies hingegen große Auswirkungen.

15. Ihr Alter:

Das Durchschnittsalter der Befragten liegt bei 49,3 Jahren, über 70 Prozent fallen in den Bereich 41 bis 60 Jahre. Keiner der Befragten hingegen ist unter 20, 0,3 Prozent machten keine Angaben.

16. Welches Geschlecht haben Sie:

Mit 89,7 Prozent ist der Männeranteil unter den Freiberuflern deutlich höher als der Frauenanteil mit 8,8 Prozent. Keine Angaben machten 1,5 Prozent der Befragten.

 

Weitere detaillierte Marktstudien der SOLCOM GmbH finden Sie als pdf-Dokument auch zum Download unter http://www.solcom.de/de/download_marktstudien.aspx.

Die mobile Version verlassen