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Vom Freiberufler zum Unternehmer

In diesem Beitrag bekommst du erste Impulse dazu, wie du vom Freiberufler zum Unternehmer wirst. Doch zunächst wollen wir klären: was unterscheidet Freiberufler von Unternehmer?

Freiberufler arbeiten zumeist alleine und haben ein begrenztes Wachstumspotential. Beides ist nicht schlecht und für viele wird dadurch bereits der Traum vom freien Arbeiten erreicht. Doch hindert das alleine Arbeiten und das begrenzte Wachstumspotential die Skalierung des eigenen Geschäfts.

Unternehmer wirst du, indem du dir mehr Freiräume verschaffst die Skalierung deines eigenen Geschäfts vorantreiben kannst. Das muss nicht gleich die Skalierung zu einem internationalen Großkonzern sein. Doch für viele ist bereits ein wichtiger Unternehmertum-Schritt getan, wenn sie unbesorgt in den Urlaub fahren können. Wie du das auch erreichen kannst, erfährst du in den folgenden Abschnitten.

Der Weg zum unbeschwerten Unternehmertum

Die wichtigsten Schritte sind dabei ein gutes Zeitmanagement zu haben und sich schrittweise ein Team aufzubauen. Doch zuvor musst du dich von deiner Betriebsblindheit befreien. Was das bedeutet? Du musst über die eigenen Grenzen hinweg denken. Beantworte dir selbst die folgenden drei Fragen:

Die Seele deines Unternehmens ist einzigartig. Du machst sie mit deiner Art und Weise aus. Sei dir dessen bewusst und stelle sie heraus. Daraus kannst du bei Bedarf dein Markenzeichen generieren. Allerdings kaufen deine Kunden nicht bei dir, nur weil du es bist.

Also, warum gibt es dich: du wirst hier deine Geschichte herausfinden. Wieso bist du auf den Markt getreten und was ist dein USP – dein unique selling point.

Und was treibt dich an: überlege dir weshalb du Freiberufler bist und jeden Tag Aufträge für deine Kunden umsetzt.

Was haben deine Kunden davon, dich zu beauftragen: das ist der Mehrwert, den du deinen Kunden verschaffst. Das ist aber auch gleichzeitig der Mehrwert, der potentielle Mitarbeiter von dir erhalten. Wenn du Mitarbeiter einstellst, suche dir welche aus, die für die gleichen Werte stehen und deine Ziele mit dir gemeinsam erreichen wollen.

Jetzt denkst du vielleicht: „Moment mal. Mitarbeiter? Ich bin doch Freiberufler, also Solo-Selbstständig“. Für die Skalierung und unbeschwert in den Urlaub fahren zu können, müssen nicht unbedingt Mitarbeiter eingestellt werden. Daher sehen wir uns zuerst dein Zeitmanagement an; der erste Schritt zur Skalierung.

Zeitmanagement für Freiberufler

Um von Freiberufler zum Unternehmer zu werden, benötigst du ein gutes Zeitmanagement. Dazu musst du zum einen deine Ziele genau kennen und verfolgen und zum anderen die richtigen Online-Tools für Freiberufler einsetzen. Setze dir Ziele und verfolge die Ziele.

1.1 Kurzfristige Ziele setzen

Der wichtigste Hebel sind kurzfristige Ziele. Mache dir bewusst, was du in den nächsten 3 Monaten erreichen möchtest. Setze dir dazu valide Ziele, die du inspirierend findest und versehe sie mit konkreten Umsetzungsdaten. Blocke dir die Termine im Kalender. Und überprüfe so häufig wie möglich, ob du auf dem richtigen Weg zur Zielerreichung bist.

Du kannst beispielsweise ein Kanban-Board in Trello erstellen und dir die Ziele dort aufschreiben. Erstelle dann einfache Aufgaben, die dich zur Zielerreichung führen.

Für den Anfang benötigst du nicht mehr. Fange simpel an und baue es Schritt für Schritt aus.

1.2 Mittelfristige und langfristige Ziele kennen

Kurzfristige Ziele zu setzen und ihnen nachzugehen ist gut. Doch einen richtig großen Schritt machst du, wenn du dir mittelfristige und langfristige Ziele setzt. Was möchtest du mit deinem Unternehmen in 5 Jahren erreichen? Und was musst du in 2 und in 4 Jahren jeweils erreicht haben, um dein 5-Jahresziel zu erreichen?

Und welche Schritte sind in den nächsten 6 Quartalen notwendig, um das Ziel in 2 Jahren zu erreichen.

Wenn du dir darüber Gedanken gemacht hast – die Ziele können auch nur vage als Vision formuliert sein – weißt du schon ziemlich genau, was du für das nächste Quartal machen musst. Jetzt kannst du deine kurzfristigen Ziele konkreter an den mittelfristigen Zielen ausrichten.

Einmal im Monat solltest du die Ziele überprüfen: was bringt das dem Unternehmen und was kostet die Zielumsetzung?

1.3 OKR für zielsicheren Wachstum

Jetzt hast du bereits weit in die Zukunft geschaut und vage Ideen notiert. Der nächste Schritt kann sein, diese Ziele noch spezifischer zu beschreiben und konkrete Aufgaben zur Erledigung zu formulieren. Du kannst dabei Objectives and Key Results – kurz OKR – anwenden, um die Ziele zu formulieren. Verwende die Objectives für die Quartalsziele und die Key Results für die kurzfristigen Ziele.

Unternehmenswachstum

Wenn du die Ziele steckst und diese kontinuierlich überprüfst, wirst du bereits Freiräume schaffen können. Im nächsten Schritt geht es darum, dass du dich aus dem Unternehmen rausziehst. Wenn du weiter skalieren möchtest, ist es an der Zeit aus dem Hamsterrad ausbrechen, ständig im Unternehmen zu arbeiten und für alles zuständig zu sein. Urlaub sollte dann wieder unbeschwert möglich sein. Also überlege dir: was sind die ersten Schritte, die es dir erlauben, dass du ein paar Tage Urlaub machen kannst, ohne jeden Tag E-Mails lesen zu müssen.

2.1 Team-Setup

Solltest du zum Entschluss gekommen sein, erste Mitarbeiter einzustellen, musst du dein Team nachhaltig aufbauen. Du wirst dir dann vielleicht die Fragen stellen:

Du musst gute Antworten darauf finden. Denn dann wird es dir gelingen, deinen ersehnten Schritt gehen zu können und dein Unternehmen zu skalieren. Mitarbeiter übernehmen Verantwortung nur, wenn sie wissen, wie es um das Unternehmen steht und sie in die Entscheidungsprozesse mit eingebunden werden. Wenn du weiteren Unternehmenswachstum haben möchtest, musst du deinen Mitarbeitern freie Entfaltung zugestehen. Sie müssen sich selbst mit einbringen und Dinge auch eigenständig entscheiden können.

2.2 Unternehmenskrisen meistern

Wenn du den Schritt der Skalierung gehst, wirst du schnell zu neuen Herausforderungen in der Umsetzung kommen. In der advitago academy haben wir einen Beitrag zu den Phasen des Unternehmenswachstums geschrieben. Dort werden die einzelnen Phasen erläutert und die Herausforderungen beschrieben. Zudem gibt es Tipps, um die Risiken zu minimieren.

Hier ist eine Kurzfassung davon:

Phase 1: Wachstum durch Kreativität

Diese Phase beschreibt Start-Ups oder Freiberufler. Man ist noch alleine oder in einem Team mit weniger als 7 Mitarbeiter. Das Unternehmen wächst, da alle gleichberechtigt zusammenarbeiten und das Unternehmen voranbringen wollen. Mit den ersten Mitarbeitern entsteht die erste Krise: die Führungskrise. Neue Prozesse und Strukturen werden benötigt, damit das Unternehmen wachsen kann.

Phase 2: Wachstum durch Führung

Erreicht ein Unternehmen Phase 2, entstehen bereits erste Fachbereiche wie Marketing oder Vertrieb. Die Mitarbeiter haben weniger Gestaltungsspielraum wie noch in Phase 1. Die Geschäftsführer können nicht mehr alles selbst entscheiden und kontrollieren. Es entsteht eine Autonomiekrise.

Phase 3: Wachstum durch Delegation

Die Krise in Phase 2 wird durch neue Management-Strukturen behoben. In Phase 3 ist die Anzahl der Mitarbeiter auf mehr als 15 angestiegen. Entscheidungsbefugnisse wurden auf die neue mittlere Managementschicht verlagert. Hier kann mit der Kontrollkrise eine neue Art von Krise entstehen. Dies geschieht durch interne Abstimmungsprobleme, welche sich bspw. durch abteilungsübergreifende Unternehmensziele (z.B. OKR) lösen lassen.

Das Greiner-Modell beschreibt noch weitere Phasen. Doch spätestens in Phase 3 hat man es als Geschäftsführer bereits geschafft, sich mehr aus dem Alltagsgeschäft herausziehen zu können.

Fazit

Mit nur kleinen Schritten kann es dir gelingen, vom Freiberufler oder Freiberuflerin zum Unternehmer oder Unternehmerin zu werden. Es hängt sehr stark von deinen persönlichen und beruflichen Zielen ab, wie viele Schritte du benötigen wirst. Wenn du nur für etwas Entlastung in deinem Alltag sorgen möchtest, müssen es nicht gleich festangestellte Mitarbeiter sein. Du kannst dir z.B. auch einen virtuellen Assistenten suchen, um erste Aufgaben abgeben zu können. Der nächste Schritt könnte sein, dass du deine Buchhaltung an deinen Steuerberater / deine Steuerberaterin übergibst.

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