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Stille Gesellschaft


Sonderform der Gesellschaft, bei der eine natürliche oder juristische Person einen Invest in das Handelsgewerbe eines anderen tätigt, der in das Vermögen dieses Gewerbe einfließt, ohne Einfluss auf das Geschäftsleben zu nehmen. Im Gegenzug erhält die Person Anteile am Gewinn des begünstigten Unternehmens.

 

Steuernummer


Jede natürliche oder juristische Person, die steuerpflichtig ist, besitzt eine Steuernummer. Sie dient der eindeutigen Zuordnung von Steuerpflichtigen für Zwecke der Finanzverwaltung. Ziel ist die Vereinfachung und Effizienzsteigerung steuerlicher Vorgänge. In Deutschland gibt es verschiedene Steuernummern für unterschiedliche Steuerarten und steuerliche Zwecke: Steuernummer, Steueridentifikationsnummer, Wirtschafts-Identifikationsnummer, Umsatzsteueridentifikationsnummer.

 

Steuerklassen


Der Staat erhebt Einkommensteuer auf Einkommen aus freier und angestellter Arbeit. Die Höhe der Einkommensteuer bemisst sich nach den Steuertabellen, die verschiedenen Jahreseinkommenshöhen bestimmte Steuersätze, gestaffelt in Stufen, zuweisen. Die zugrundeliegenden Steuertabellen werden zudem von den Lebensumständen des Bürgers beeinflusst. Ihre Steuerklasse erkennen Sie auf der Lohnsteuerkarte – sie sagt dem Arbeitgeber, wie viel vom Bruttolohn an das Finanzamt abzuführen ist. Das Finanzamt klassifiziert Freiberufler anhand ihrer Jahreseinnahmen.

 

Steuererklärung


Die Steuererklärung ist die Zusammenfassung der Einnahmen und (steuerrelevanten) Ausgaben, die eine natürliche oder juristische Person (Firma) dem Fiskus vorlegt, damit dieser die Besteuerungsgrundlagen für eine Festsetzung der fälligen Steuerzahlungen ermitteln kann. Bei Festangestellten handelt es sich um die Lohnsteuer, bei Selbstständigen oder Unternehmen die Einkommenssteuer, außerdem müssen beide Gruppen eine Erklärung zu evtl. Kapitalerträgen abgeben. Steuermildernde Ausgaben sind hierbei zu belegen. Die Steuererklärung muss zu fixen Fristen (üblicherweise jedes Jahr zum 31.04. des Folgejahres) beim zuständigen Finanzamt eingereicht werden.

 

Steuerbilanz


Eine aus der Handelsbilanz abgeleitete Vermögensübersicht. Diese Nachbilanzierung dient Gewerbetreibenden und Unternehmen, die Bücher führen müssen oder wollen, einer sachlichen Gewinnermittlung nach Steuern und ist ein Planungs-Tool, außerdem eine wichtige Information für Teilhaber und Aktionäre.

 

Steuerbescheid


Ihre persönlichen Steuern werden durch einen Steuerbescheid festgesetzt. Jeder Steuerpflichtige bekommt, nachdem er eine Einkommensteuererklärung abgegeben hat, von seinem Finanzamt einen Einkommensteuerbescheid zugesandt. Hier stehen neben der Steuerklasse die tatsächlichen Besteuerungen zum Abgleich mit der Steuererklärung drin, ebenso die Höhe einer eventuellen Nachzahlung mit Zahlungsfrist oder häufiger die Höhe einer eventuellen Rückzahlung. Hegt ein Steuerzahler den Verdacht, einen falschen Steuerbescheid bekommen zu haben, ist hierzu eine Einspruchsfrist angegeben, innerhalb derer eine Nachprüfung beantragt werden kann.

 

Steuerabgabepflicht


Die Steuerabgabepflicht bezeichnet die Pflicht zur Abgabe der Steuererklärung. Die erwartet das Finanzamt immer dann, wenn es befürchten muss, zu wenig Steuern zu kassieren. Eine Pflicht-Steuererklärung müssen Selbstständige und Unternehmen abgeben, Arbeitnehmer hingegen nur in bestimmten Fällen, z.B. die Klassifizierung eines Ehepartners in Klasse V oder VI, Kapitalerträge, mehrere Arbeitgeber, oder ein Verlustvortrag.

 

Sonderausgaben


Sonderausgaben sind private Ausgaben, die Steuerpflichtige geltend machen dürfen, um die Einkommenssteuerlast zu mildern. Eine Gruppe besteht aus Vorsorgeaufwendungen zur Kapitalbildung oder Absicherung im Alter, daneben gibt es eine Reihe anderer Ausgaben: Unterhaltszahlungen, gezahlte Kirchensteuer, Behandlungskosten bei Krankheit, Pflegekosten, Spenden und Mitgliedsbeiträge, Kosten einer Erstausbildung, Schulgeld (z.B. für Privatschulen).

 

Sollversteuerung


Bei der Sollversteuerung entsteht die Steuerschuld mit Ablauf des Voranmeldezeitraums, in dem eine Leistung erbracht wurde. Maßgeblich über die Besteuerung entscheidet der Zeitraum, in der die Leistung erbracht wurde und nicht der Eingang der Rechnungssumme, wie das bei der Ist-Besteuerung der Fall ist. Auch für eine Teilleistung im Rahmen eines größeren Projektes gilt die Sollversteuerung, falls die Teilleistung als einzelner Posten angegeben wurde, z.B. in einem Angebot. Der Soll-Besteuerung unterliegen alle Unternehmen, deren Form einen Eintrag im Handelsregister vorschreibt und Unternehmer, deren Jahresumsatz 500.000 Euro übersteigt.

 

Solidaritätszuschlag


Seit 1991 bekommen Arbeitnehmer in Deutschland Monat für Monat den Solidaritätszuschlag als Zusatzabgabe automatisch von Gehalt und Kapitalerträgen abgezogen – 5,5 Prozent der Lohnsteuer. Zahlen muss ihn jeder Bürger, der mehr als 972 Euro Einkommenssteuer pro Jahr zahlt. Kinder haben mit einem Freibetrag zusätzlichen Einfluss auf die Bemessungsentscheidung.

 

Skonto


Beim Skonto (aus dem Italienischen, für „abziehen“) handelt es sich um eine Preisrabattierung auf den Rechnungsbetrag bei Zahlung innerhalb einer bestimmten Frist, die vor der Zahlungsfrist liegt. Der Kunde bekommt für eine frühzeitige Bezahlung (der Termin dafür steht in der Rechnung und/oder den AGBs) einen definierten Preisnachlass, als Entgegenkommen des Rechnungsstellers, der damit eine höhere Liquidität besitzt.

 

Sicherheitsübereignung


Kreditsicherungsmaßnahme, bei der der Gläubiger (z.B. die kreditgebende Bank) das rechtliche Eigentum an dem Gegenstand (beispielsweise einem Auto) besitzt, während der Gegenstand zur Nutzung weiterhin in Obhut des Kreditnehmers verbleibt – entsprechend einem Pfand, das vom Besitzer weiterhin nutzbar bleibt.

 

SEPA


SEPA bedeutet „Single Euro Payments Area“, einen einheitlichen Euro- Zahlungsverkehrsraum, der keine Unterschiede zwischen inländischen und grenzüberschreitenden Zahlungen kennt. Der SEPA-Raum umfasst sämtliche EU-Mitgliedsstaaten, außerdem Island, Liechtenstein, Norwegen und die Schweiz. Mit SEPA erfolgte die Umstellung des Zahlungsverkehres auf IBAN und BIC/SWIFT.

 

Selbständigkeit


Selbständigkeit als Einzelperson erlangen können in Deutschland nur eine Reihe von Professionen. Sie zahlen keine Gewerbesteuer, müssen keine doppelte Buchführung führen und besitzen keine IHK-Zwangsmitgliedschaft. Für die Selbstständigkeit kommen in erster Linie die sogen. Katalogberufe infrage: Heilberufe, Rechts-, Steuer- und wirtschaftsberatende Professionen, naturwissenschaftliche und technische Berufe oder Kulturberufe. Tätigkeitsberufe bilden die zweite, breiter gefächerte Gruppe der Selbstständigen. Sie vereinen eine abgeschlossene akademische Bildung, eigenständiges Arbeiten mit erkennbarer Schöpfungshöhe und/oder eine hochgradig individualisierte beratende Tätigkeit für Ihre Klienten.

 

Scheinselbständigkeit


Eine Scheinselbstständigkeit kann Freiberufler den Status der Selbstständigkeit mit allen Vorteilen (z.B. vereinfachte Buchführung durch Einnahme-Überschussrechnung, Möglichkeit zur Ist-Besteuerung) kosten, wenn der Fiskus feststellt, dass die Selbstständigkeit vom Projekt-Auftraggeber unterlaufen wird. Selbstständigkeit zu wahren bedeutet verkürzt, an designierten Projekten außerhalb des Tagesgeschäftes zu arbeiten, Auftraggebern nicht weisungsgebunden zu sein, Arbeitszeiten und Arbeitsplatz frei wählen zu können, und sichtbar als Selbstständiger auftreten zu können.