Close Menu
    Facebook X (Twitter) Instagram
    SOLCOM Freiberufler Blog
    • Steuer
    • Recht
    • Versicherung
    • Business
    • Marktstudien
    • Tipps
    • Über uns
    • Redaktion
    • Servicebereich
    SOLCOM Freiberufler Blog
    Krankenversicherung - was wählen?
    Krankenversicherung - was wählen?

    Krankenversicherung – was wählen? (Teil 3)

    2
    Unser Autor: Timm Wiebe am 26. September 2011 Versicherung

    Nach den Finanzierungsunterschieden im ersten Teil (http://www.freiberufler-blog.de/?p=1556) und dem Umgang der gesetzlichen und privaten Krankenversicherung mit den steigenden Ausgaben im Gesundheitsbereich im zweiten Teil (http://www.freiberufler-blog.de/?p=1650), geht es heute vor allem um die Leistungsunterschiede der beiden Versicherungswelten.

    Die GKV – für alle (fast) das Gleiche

    In der gesetzlichen Krankenversicherung gibt es einen festen Leistungskatalog, der von einer Kommission bestimmt wird, die sich aus Vertretern der Ärzte, Vertretern der Krankenkassen und 3 unabhängigen Mitgliedern zusammensetzt. Dieses Leistungsverzeichnis wird in regelmäßigen Abständen geprüft. Manchmal werden neue Methoden ergänzt, öfter freilich Leistungen eingeschränkt, so dass z.B. bei Arzneimitteln nur noch die Kosten für Generika (wenn verfügbar) erstattet werden und bei der Verschreibung anderer Medikamente die Zuzahlungen der Patienten steigen.

    Alles was in diesem Leistungskatalog enthalten ist, muss auch von jeder gesetzlichen Krankenkasse erstattet werden. Zusätzliche Maßnahmen, z.B. Erstattung von Akkupunktur, Reiseimpfungen usw., dürfen nur in begrenztem Umfang angeboten werden und nur, wenn es die finanzielle Situation der Kasse erlaubt.

    Die GKV gewährleistet durch diesen Katalog eine Grundversorgung. Nun ist noch niemand in der Notaufnahme allein deswegen verblutet, weil er Kassenpatient ist. Worin liegen also die Leistungsvorteile der privaten Krankenversicherung?

    Freie Leistungswahl in der privaten Krankenversicherung

    Zunächst einmal: Ob Sie überhaupt bessere Leistungen als ein GKV-Versicherter haben, entscheiden Sie selbst. Wer die Variante „Für 59 Euro im Monat Privatpatient“ wählt, hat hoffentlich genug Geld auf der Seite, um sich dieses “Schnäppchen“ auf lange Sicht auch leisten zu können. Ansonsten wird er bei den zahlreichen Limitierungen und Grundleistungen – die teilweise sogar deutlich unter dem Niveau der GKV liegen – seine Entscheidung bei einer ernsthaften Erkrankung schnell bereuen. Leider lässt sich dies gerade dann meistens nicht mehr beheben, da ein Wechsel in einen besseren Tarif oder zu einer anderen Gesellschaft wieder mit einer Gesundheitsprüfung verbunden und der Weg zurück in die GKV meist auch versperrt ist.

    Freie Arztwahl und andere Vorzüge

    Wenn man sich für einen guten Tarif entscheidet, kann man das Leistungsspektrum der privaten Krankenversicherung voll ausschöpfen. Dazu gehört auch die frei Arztwahl. Dies umfasst zum einen  die direkte Wahl eines Facharztes, ohne sich von seinem Hausarzt erst eine Überweisung holen zu müssen. Zwar kann der Hausarzt oft auch viel selbst behandeln, wenn das Krankheitsbild ziemlich klar ist, spart der direkte Besuch beim Spezialisten dem Freiberufler natürlich Zeit. Zum anderen können auch die Ärzte, die nur noch Selbstzahler behandeln, konsultiert werden. Deren Existenz und eine nicht ganz von der Hand zu weisende Bevorzugung von Privatpatienten bei manchen Ärzten liegt – richtig vermutet – am schnöden Mammon. Die Kurzform: Der Arzt kann bei Privatpatienten für die gleiche Behandlung im Rahmen der Gebührenordnung für Ärzte (GOÄ) einen höheren Betrag abrechnen, als dies bei einem Kassenpatienten der Fall ist. Diesen Grundbetrag kann er zudem noch mit einem Faktor versehen, wenn die Behandlung einen erhöhten Aufwand bedeutet hat. Bis zum 2,3-Fachen (Regelsatz) kann er dies ohne Begründung machen. Will er darüber hinaus bis zum 3,5-Fachen (Höchstsatz) abrechnen, muss er in der Rechnung darlegen, warum dies seiner Meinung nach angemessen ist.

    Generalist oder Spezialist – Sie haben die Wahl

    Ob diese Begründungen immer nachvollziehbar sind, sei dahingestellt. Fakt ist, dass schon ein guter Facharzt seinen Wert kennt. Wenn es sich dann noch um einen besonderen Spezialisten auf einem kritischen Gebiet handelt, z.B. für eine komplizierte Herz-OP oder die Entfernung eines Tumors, gilt dies erst recht. Diese Ärzte arbeiten in der Regel nur für Abrechnungssätze, bei denen bei vielen Gesellschaften schon Schluss ist. Wenn Sie einen guten Tarif haben, übernimmt die PKV auch in dem Fall die Kosten.

    Mit einer guten privaten Krankenversicherung erweitern Sie Ihre Wahlmöglichkeiten: Wenn der Hausarzt reicht, ist es prima, wenn Sie den Spezialisten brauchen, nehmen Sie den.

    Keine Begrenzung des Budgets

    Ein weiterer Vorteil ist, dass für den Privatpatienten keine Budgetgrenzen gelten. In der GKV gilt: Der Arzt hat für seine Kassenpatienten einen begrenzten Quartalsetat. Ist der aufgebraucht, werden ihm  weitere Behandlungen nur noch anteilig erstattet. Er überlegt sich daher zweimal, für welchen Patienten er bei welcher Diagnose wie viel ausgibt. Bei einem Privatpatienten braucht er derartige Limitierungen nicht zu beachten und kann gleich die seiner Meinung nach angemessene Behandlung wählen. Da mancher Arzt hier auch bisweilen etwas über das Ziel hinaus schießt, kann es sicher nicht schaden, manche Behandlung kritisch zu hinterfragen und sich, soweit möglich, auch einmal mit Alternativen zu beschäftigen.

    Vorteile bei Naturheilverfahren und Hilfsmitteln

    Im Gegensatz zur GKV übernehmen gute Tarife in der PKV die Kosten auch, wenn die Behandlung durch einen Heilpraktiker oder einen Arzt für Naturheilkunde erfolgt. Dies kann nicht nur bei vielen chronischen Beschwerden, wie Allergien, ein vielversprechender Weg sein, auch immer mehr Eltern nutzen die ‚sanften‘ Behandlungsmethoden für Ihre Kinder.

    Wenn tatsächlich mal ein Hilfsmittel gebraucht wird, kann es schnell richtig teuer werden. Ein Paar orthopädischer Schuhe ist da sicher noch nicht das Problem – ein Heimdialysegerät, ein elektrischer Rollstuhl oder eine besondere Prothese können aber schnell mit etlichen Tausend Euro zu Buche schlagen. Einen geeigneten Tarif vorausgesetzt erhält man die in der PKV sicher einfacher erstattet bzw. aus dem Fundus zur Verfügung gestellt, als in der GKV.

    Viel Licht – kein Schatten?

    Schön wär’s, aber keine Regel ohne Ausnahme. Natürlich gibt es auch ein paar Bereiche, in denen der Kassenpatient tendenziell im Vorteil ist. Dies sind z.B. Reha-Maßnahmen oder auch Kuren. Oft sind diese Maßnahmen eng mit dem Rentenversicherungsträger verknüpft (insbesondere bei Kuren). Für  Selbständige und Freiberufler gelten daher hier besondere Regeln und ein genauerer Blick auf die Leistungen der PKV  bei Kuren kann sicher nicht schaden.

    Vorteile kann die GKV auch bei psychotherapeutischen Maßnahmen bieten. Die Sitzungszahl kann mit entsprechendem Nachdruck sehr hoch ausfallen, während sie in der PKV auch bei guten Tarifen oft begrenzt ist. Zudem gibt es manchmal Einschränkungen bei der Auswahl des Behandlers, da nicht alle Ausbildungen anerkannt werden. Allerdings können die Wartezeiten als Kassenpatient bei bis zu  6 Monaten liegen, während Sie als Selbstzahler oder PKV-Versicherter sehr schnell einen Termin bekommen. In Krisensituationen kann hier viel auf dem Spiel stehen.

    Für Familien ist manchmal noch interessant, dass in der GKV ein Krankengeld oft auch dann gezahlt wird, wenn das Kind krank ist und ein erwerbstätiger(!) Elternteil deswegen zu Hause bleiben muss.

    Zwischenfazit

    Der größte Vorteil der PKV ist, dass Sie die Wahlmöglichkeiten beim Erhalt oder der Wiederherstellung Ihrer Gesundheit beträchtlich erweitern können. Solange eine Behandlung medizinisch notwendig ist, können Sie den passenden Arzt und die am besten geeignete Methode weitestgehend selbst bestimmen, egal, ob es nun der Heilpraktiker, der Hausarzt oder der ausgewiesene Spezialist ist. Wie bereits im ersten Teil ausgeführt, stehen Ihnen diese Leistungen dauerhaft vertraglich zu.

    In der gesetzlichen Krankenversicherung müssen Sie mit dem begrenzten Leistungskatalog Vorlieb nehmen, bei dem weitere Einschränkungen zu erwarten sind. Alternativ  zahlen Sie besondere Behandlungen aus der eigenen Tasche.
    Das Potential der PKV lässt sich nur dann richtig ausschöpfen, wenn Sie zumindest einen groben Überblick über die Möglichkeiten haben.

    Dazu zählt auch das Wissen, was einen guten Tarif von einem schlechten unterscheidet und welchen Einfluss die Versicherungsgesellschaft auf die Tarifauswahl hat. Hilfestellungen dazu gibt es im nächsten Teil der Serie.

    Share. Facebook Twitter Pinterest LinkedIn Tumblr Email
    Timm Wiebe

    Timm Wiebe ist Fachwirt für Finanzberatung (IHK) und berät mit seinem Kollegen Xaver Arnold als Versicherungsmakler seit vielen Jahren vor allem Privatkunden. Seine Schwerpunkte sind die Bereiche PKV, Berufsunfähigkeitsabsicherung und Ruhestandsplanung.

    Das könnte Sie interessieren

    Steuerfreies Incentive Zusatzkrankenversicherung

    Private Krankentagegeldversicherung für Freiberufler: Was ist wichtig?

    Gesundheitsvorsorge für Freiberufler – Diese Zusatzversicherungen sind wichtig

    2 Kommentare

    1. Marcelo on 2. Oktober 2011 21:19

      Nette Hinweise! Ich werde mich damit in Zukunft mehr auseinandersetzen! Bin gespannt auf neue Beitraege!

      Reply
    2. Pingback: Krankenversicherung für Selbständige und Freiberufler – wie finde ich meinen Weg? (Teil 4) | Freiberufler Blog

    Beitrag kommentieren Cancel Reply

    Basiswissen, Guides, Kompendien, Glossar, Tools und Software für jede Lebenslage -
    GRATIS von freiberufler-blog.de

    Zum Servicebereich

    News Alert abonnieren
    Letzte Kommentare
    • Hannah zu Freelancer-Bewerbung: So überzeugen Ihre UnterlagenToller Artikel. Das wichtigste ist wohl einen Auszug der Erfolge, Projekte…
    • Thomas zu Umfrage: „Zwischenbilanz Projektmarkt 2024“Es geht voran , einige projekte sind gewesen im Bereich IT inbound und outb…
    • Luki zu ETF-Sparpläne: Wie Freiberufler mit Sparplänen vorsorgenEs ist gut zu wissen, dass man die Möglichkeit hat, Geld zurückzulegen, auc…
    • Anndi zu Umfrage: „Arbeit 4.0: Wo stehen Unternehmen beim Thema Automatisierung?“Viele Unternehmen haben begonnen, Automatisierungstechnologien einzusetzen…
    • Florian K. zu Steuern: Auch gebrauchte Gegenstände können abgeschrieben werdenGanz ehrlich, ich bin eher zufällig hier gelandet, weil ich mitten in der V…
    Soziale Medien

    Xing
    Linkedin
    Twitter
    Facebook
    Instagram

    RSS SOLCOM Projektportal
    • Projekt-Nr. 99829 - Software Projektleiter (m/w/d)
    • Projekt-Nr. 99831 - SAP Integration und Data Management Consultant mit SD und VC (m/w/d)
    • Projekt-Nr. 99830 - Suedlink Nord - Projektcontrolling (m/w/d)
    • Projekt-Nr. 99822 - Datenpunkt Tester für HZG-, KLT- und RLT-Anlagen (m/w/d)
    • Projekt-Nr. 99820 - Fachbauleiter im Bereich Elektrik in Marokko (m/w/d)
    Zum SOLCOM Projektportal
    • Impressum
    • Datenschutz
    Links
    • Über uns
    • Redaktion
    • Servicebereich
    A company  

    Type above and press Enter to search. Press Esc to cancel.

    Zur mobilen Version gehen