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    PKV: Leitzins gefährdet Beitragsstabilität
    PKV: Leitzins gefährdet Beitragsstabilität

    PKV: Leitzins gefährdet Beitragsstabilität

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    Unser Autor: Magdalena Warkotsch am 10. Juni 2015 Versicherung

    Generell steht es jedem Freiberufler frei sich freiwillig gesetzlich oder Privat zu versichern. Um jedoch auch im Krankheitsfall optimal abgesichert zu sein und nicht zuletzt auf Grund der geringeren Kosten in jungen Jahren entscheiden sich viele Freiberufler für die PKV. Zudem bietet die Private Krankenversicherung verschiedene Tarife wie z.B. Tagegeldtarife, die auf die Einkunftsausfälle im Krankheitsfall von Freiberuflern angepasst sind.

    Beitragsentwicklung in der Privaten Krankenversicherung

    So konnten sich viele Freiberufler 2015 freuen, denn die Beiträge blieben in den meisten Tarifen stabil. Während 2014 88% aller Tarife angepasst wurden, waren es in diesem Jahr nur noch 25%. Auch die durchschnittliche Anpassung fiel 2015 mit nur 0, 4 % vergleichsweise gering aus. Denn von 2000 bis 2015 wurden die Beiträge in der privaten Krankenversicherung im Durchschnitt um 5,8% pro Jahr erhöht. Das bedeutet, dass die Beiträge über die gesamten letzten 15 Jahren durchschnittlich um 87% angestiegen sind. Dieser Anstieg kann auf unterschiedliche Faktoren zurückgeführt werden. Zum einen ist unsere Lebenserwartung gestiegen. So werden die Leistungen der Krankenversicherungen immer länger in Anspruch genommen. Ein weiterer Faktor ist der Fortschritt in der Medizin, welcher wiederum Einfluss auf die steigende Lebenserwartung hat. Denn je mehr Krankheiten geheilt oder behandelt werden können, desto höher die Lebenserwartung der Patienten. Auf der anderen Seite entstehen durch diese neuen Methoden vermehrt Kosten für die privaten Krankenkassen. Auch die Lohnentwicklung im Gesundheitswesen trägt seinen Teil zu den 87% bei. Doch nicht nur das Gesundheitssystem hat sich verändert. Das Gesundheitsbewusstsein der Deutschen ist in den letzten 15 Jahren deutlich gestiegen. So werden generell mehr Vorsorgeuntersuchungen durchgeführt, schneller neue Behandlungsmethoden in Anspruch genommen und regelmäßiger Routineuntersuchungen durchgeführt. All diese Faktoren weisen darauf hin, dass es trotz der relativ milden Beitragsanpassungen von 2014 auf 2015 fraglich ist, ob diese Beitragsstabilität auch auf Dauer für die Krankenversicherungen haltbar sein wird.

    Niedriger Leitzins gefährdet Beitragsstabilität

    Das System der PKV beruht auf der Annahme, dass die höheren Krankheitskosten im Alter durch Rückstellungen gedeckt werden. Das ist wichtig, um den Versicherten über einen langen Zeitraum relativ stabile Beiträge zu gewährleisten und die PKV auch im Alter bezahlbar zu halten. Das funktioniert nur so lange, wie die Krankenkassen die Rückstellungen auch lukrativ anlegen können. Genau vor dieser Herausforderung stehen die privaten Krankenkassen im Jahr 2015. Durch die anhaltende Niedrigzinsphase wird es immer schwerer, risikoarme und gut verzinste Anlagemöglichkeiten zu finden. Die Folge sind sinkende Zinseinnahmen auf Seiten der Versicherer. Da die Krankenkassen die fehlende Summe ausgleichen müssen, werden viele erneut gezwungen sein, Beitragsanpassungen vorzunehmen. Die steigende Lebenserwartung der Versicherten, der technische Fortschritt und die schwindende Zahl an jungen Versicherten verstärken den Verdacht, dass weitere Beitragsanpassungen zukünftig nicht ausbleiben werden.

    Tarifvielfalt bei den Versicherern

    Für die Privaten Krankenversicherungen ist es somit essentiell wichtig gesunde, junge Neukunden zu gewinnen. Zu diesem Zweck bringen die Versicherer immer wieder neue preislich günstige Tarife auf den Markt. Diese Tarife haben ein ähnliches Leistungsniveau wie die älteren Tarife, aber kommen preislich ohne die Altlasten ihrer Vorgänger daher und sind somit attraktiv für Neukunden. Das führt wiederum dazu, dass die alten Tarife „vergreisen“. Das bedeutet, dass keine Neukunden in die bestehenden Tarife dazukommen und da die Versicherten des bestehenden Tarifs mit zunehmendem Alter meist mehr Leistungen in Anspruch nehmen müssen, sind solche Tarife von Beitragsanpassungen besonders stark betroffen. Das bedeutet weiter, dass sich viele Tarife trotz gleichen Leistungen unterschiedlich in der Beitragsentwicklung verhalten. Dies geschieht nicht nur auf Grund der beschriebenen Altersunterschiede und den daraus resultierenden Gesundheitsdifferenzen, sondern z.B. auch auf Grund von unterschiedlichen Anteilen der Berufsgruppen. Denn Selbständige sind in der Regel kostengünstiger zu versichern als Angestellte, da Angestellte in der Tendenz häufiger medizinische Leistungen in Anspruch nehmen als Selbständige. Die Entwicklung der einzelnen Tarife ist dementsprechend abhängig von den Merkmalen der Versicherten des Tarifs. Auf Grund dieser Systematik, gibt es innerhalb einer Krankenversicherung häufig gleichwertige Tarife, mit sehr unterschiedlichem Beitragsniveau.

    Tarifwechsel innerhalb der eigenen Gesellschaft

    Seit 2009 ist via Gesetz nun jedem Privatversicherten gestattet in einen anderen Tarif innerhalb seiner Versicherung zu wechseln. Das bedeutet, dass Versicherte aus Tarifen, in denen die Beiträge vergleichsweise hoch sind, in vergleichbare Tarife mit anderer Beitragsentwicklung wechseln dürfen. Dieses Recht ist im §204 Versicherungsgesetz vom Gesetzgeber festgelegt worden. Vor allem langjährige Privatpatienten profitieren von dem Recht, denn die Beitragsdifferenzen zwischen den Tarifen fallen bei älteren Versicherten besonders hoch aus. Wird ein Tarifvergleich durchgeführt, offenbart sich häufig ein Einsparungspotential von 45 % gegenüber dem Ursprungstarif. Das besondere an einem Tarifwechsel innerhalb der eigenen Krankenversicherung ist, dass die Altersrückstellungen erhalten bleiben. Wie oben beschrieben dienen diese dem Abfang von im Alter anstehenden Mehrleistungen. Bei einem Wechsel in einen günstigeren Tarif, bei einer anderen Versicherung, gehen diese Rückstellungen in der Regel verloren. Um nachhaltig zu sparen ist deshalb der Wechsel innerhalb der eigenen Versicherung zu empfehlen. Des Weiteren muss die eigene Versicherung bei einem Wechsel in einen Tarif mit gleichem Leistungsniveau den ursprünglichen Gesundheitszustand heranziehen. Die Ablehnung eines Wechsels aufgrund von entstandenen Erkrankungen ist nicht zulässig. Nur bei einem Wechsel in einen Tarif mit höheren Leistungen darf der Versicherer diese Mehrleistungen ausschließen oder Risikozuschläge verlangen, nicht aber die Versicherung ablehnen.

    Jeder Privatversicherte, sollte daher überprüfen, ob es zu seinem aktuellen Tarif eine günstigere Alternative mit vergleichbaren Leistungen innerhalb der eigenen PKV gibt. Jedoch ist der Wechsel nicht einfach, da der Versicherte hier häufig mit einem komplexen Thema allein gelassen wird. Die Versicherung ist an einem Tarifwechsel in einen günstigeren Tarif verständlicherweise nicht interessiert. Die unterschiedlichen Tarife werden selten transparent kommuniziert, sodass das Finden der optimalen Tarifalternative sich häufig als schwierig gestaltet. Als Laie ist es meist schwer in der Tarifvielfalt den Überblick zu behalten und die Angebote der Versicherung richtig einzuschätzen. Diese letzteren Angebote schmälern häufig nicht nur die Beiträge, sondern vor allem das Leistungsniveau.

    Aus diesem Grund sollten sich Privatversicherte professionelle Hilfe suchen, die Privatpersonen beim Wechsel unterstützt. Qualitätskriterien bei solchen Anbietern sind einerseits die Unabhängigkeit von den wirtschaftlichen Interessen der Versicherer, als auch eine Software- und Datenbankgestützte Analyse. Nur solche Anbieter können ausführlich über die Optionen informieren. Außerdem sollte der Anbieter eine gewisse Größe mitbringen, um das optimale Ergebnis bei den Versicherungen auch durchsetzen zu können.

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    Magdalena Warkotsch
    • Website

    Magdalena Warkotsch arbeitet als Versicherungsberaterin bei DGFP – Deutsche Gesellschaft für Privatpatienten mbH. Die DGFP bietet als unabhängiger PKV-Spezialist insbesondere älteren Privatpatienten die Recherche nach gleichwertigen, aber günstigeren alternativen Tarifen an. Darüber hinaus leistet sie eine ausführliche und transparente Beratung sowie Unterstützung gegenüber der Versicherung im Falle eines Wechsels. Dies alles geschieht auf Grundlage eines Honorarmodells: Nur wenn es zu einem Tarifwechsel auf Grund der Recherche und der Beratung kommt wird ein Honorar fällig auf Basis der Ersparnis. So gibt die DGFP PKV-Kunden unverbindlich Auskunft über ihre Einsparmöglichkeiten.

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    Ein Kommentar

    1. Uwe Perters on 25. September 2015 10:05

      Vielen Dank für diesen informativen und ausführlichen Beitrag Frau Warkotsch!

      Ich persönlich denke, dass der Abschluss einer privaten Krankenversicherung wohl überlegt sein möchte. Natürlich locken – insbesondere in jungen Jahren – die günstigeren Prämien und Mehrleistungen im Vergleich zur gesetzlichen Krankenversicherung, allerdings „vergreisen“ viele Tarife, wie sie schon richtig geschrieben haben und dann wird es richtig teuer für die Versicherten.

      Wer sich für einen Abschluss interessiert, sollte über diesen Umstand Bescheid wissen und dahin gehend vorsorgen. Konkret heißt das: Die in jungem Alter eingesparten Prämien gewinnbringend anlegen, sodass man im fortgeschrittenen Alter ein Polster für Tariferhöhungen und Beitragsanpassungen hat.

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