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    Wieviel Fachexpertise benötigt eine IT-Führungskraft

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    Unser Autor: Axel Rittershaus am 3. Mai 2016 Business

    Stellen Sie sich vor, Sie wollen Ihren Mietwagen abholen. Der freundliche Service-Mitarbeiter hält bereits den Schlüssel in der Hand und sagt: “Leider sind alle Fahrzeuge der von Ihnen gemieteten Kategorie vergeben. Wir haben aber ein kostenloses Upgrade für Sie. Sie können sogar wählen: Einen Porsche Turbo oder Model S von Tesla.”

    Sie trauen Ihren Ohren nicht und wollen gerade Ihre Wahl treffen, da spricht er weiter: „Bevor wir Sie ans Steuer lassen, müssen wir allerdings herausfinden, ob Sie genug Know-how haben um den Mietwagen zu beherrschen. Wir haben einen Test vorbereitet, bei dem es unter anderem um die Berechnung des Bremswegs auf trockener und nasser Straße, eine Strömungsberechnung sowie ein paar Themen rund um die Logistik in der Automobilindustrie geht. Wir sind davon überzeugt, dass man jedes Detail rund um das Fahrzeug verstanden haben muss, bevor man es steuern kann.“

    Mit offenem Mund stehen Sie da und jetzt trauen Sie Ihren Ohren wirklich nicht. Was für ein Alptraum, denn bei diesen Fragen haben Sie schlechte Karten.

    Irrglaube in IT und Entwicklung: eine Führungskraft muss jedes Detail kennen

    Dieser Alptraum entspricht leider noch immer der gängigen Erwartungshaltung an Führungskräfte in der IT und in technischen Abteilungen.

    Die extremste Ausprägung besteht in der Überzeugung, dass eine Führungskraft in allen von ihr verantworteten Fachgebieten besser sein muss als ihre Mitarbeiter. Wäre dies im Fußball ein Kriterium, wären vermutlich 17 von 18 Bundesligaclubs trainerlos. Viele gute Trainer waren nämlich keine Spitzen-Fußballer, sondern als Spieler eher mittelmäßig. Natürlich haben alle gekickt, und das ist wichtig. Aber sie waren nicht die Torjäger. Außerdem sind sie als Trainer inzwischen meist meilenweit von den körperlichen Fähigkeiten der aktiven Spieler entfernt.

    Fachliche Expertise ist extrem hilfreich und wichtig, um die Arbeit der Mitarbeiter beurteilen zu können. Aber das Detailwissen, das in der IT für eine Führungskraft oft als zwingend notwendig angesehen wird, ist eine Falle.

    Führungswissen vs. Fachwissen

    Alle Führungsaufgaben eines Managers erfordern weniger die Expertise im fachlichen Sinne, sondern Fähigkeiten, um andere Menschen zu führen, richtig einzusetzen und zu fördern.

    „Einer der besten IT-Leiter, den ich in meiner Berufslaufbahn kennen gelernt habe, ist ein Jurist.“, war die Aussage einer meiner Interviewpartner. „Der versteht es einfach, seine Mannschaft hinter sich zu bringen, sie richtig zu führen und zu entwickeln. Da seine IT-Kenntnisse nicht sehr tief gehen, pfuscht er ihnen auch nicht in ihren Fachthemen herum. Aufgrund seiner analytisch-logischen Fähigkeiten erkennt er dennoch, wenn man ihm ein X für ein U vormachen möchte.“

    Der letzte Nebensatz ist wichtig: Eine völlige Abwesenheit von Fach-Expertise ist auch nicht akzeptabel.

    Ein IT-Leiter, der nicht einmal ansatzweise versteht wie ein IT-Projekt abläuft, warum Testverfahren wichtig sind oder warum ein einzelnes System nicht einfach so durch ein anderes ersetzt werden kann, wird nicht erfolgreich sein. Wer die Digitalisierung eines Geschäftsmodells unterstützen soll, muss auch selbst ein Gefühl für Twitter, Snapchat und Co. entwickeln. Die Betonung liegt auf “Gefühl entwickeln”. Es geht nicht darum, jede Feinheit zu kennen. Man muss aber absolute Offenheit für die neuen Möglichkeiten haben, um die Mitarbeiter, die diese Technologien beherrschen, so coachen zu können, dass die Technologien zum Nutzen des Unternehmens eingesetzt werden.

    Voraussetzung: Leidenschaft

    Eine Anforderung wurde noch nicht erwähnt: Die Führungskraft muss eine gewisse Leidenschaft für das von ihr verantwortete Thema mitbringen oder in sich entfachen. IT-Mitarbeiter sind meist sehr emotional mit ihren Fachthemen verbunden. Eine Führungskraft, die nicht dazu in der Lage ist, diese Begeisterung zu verstehen, aufzunehmen und im besten Fall sogar zu teilen, wird scheitern.

    Wenn Sie Mitarbeiter in der IT führen, dann achten Sie darauf, dass Sie

    • die von Ihnen geführten Mitarbeiter nicht permanent durch Ihr Fachwissen davon abhalten, eigene Ideen zu produzieren und neue Wege zu gehen.
    • Ihre persönliche Fortbildung stärker auf Soft Skills und Vorgehensmodelle konzentrieren, als dem neuesten technologischen Trend hinterher zu laufen.

    Dieser Artikel ist ein Auszug aus dem Fachbuch „Führungspraxis für Ingenieure und IT-Experten – Der Werkzeugkasten für effektive Führungskräfte in der IT der Zukunft“ (mehr dazu hier) von Axel Rittershaus.

     

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    Axel Rittershaus
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    Seit 2008 konzentriert sich der frühere IT-Unternehmer und Bitkom-Hauptvorstand Axel Rittershaus darauf, Führungskräfte und Mitarbeiter in der IT-Branche als Executive Coach und Trainer zu unterstützen. In seinem Fachbuch „Führungspraxis für Ingenieure und IT-Experten“ gibt er IT-Führungskräften praxisnahe und sofort umsetzbare Anregungen und Methoden an die Hand, um die IT durch die massiven Veränderungen der nächsten Jahre zu führen. Es ist das einzige Buch, das sich mit den aktuellen Herausforderungen in der IT beschäftigt und die dazu passenden Führungswerkzeugen in einer sofort anwendbaren Weise darstellt. Axel Rittershaus arbeitet mit IT-Unternehmen und IT-Abteilungen in Europa, Asien und Afrika zusammen. Oft geht es dabei darum, eine nachhaltige und wirksame Führungskultur aufzubauen um Projekte erfolgreicher und profitabel zu machen, Mitarbeiter zu fordern und zu fördern oder eine Zusammenarbeit auf Augenhöhe mit Fachbereichen und die Neupositionierung der internen IT zu erreichen.

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